Im Zuge der Reformation erlosch das katholische Leben zeitweise in Bad Homburg. Erst im 19. Jahrhundert kam es zu einer Renaissance des Gemeindelebens. Mit der Jakobskirche in der Dorotheenstraße entstand ein neues Zentrum, dem 1853 der Ankauf eines vormaligen Ackers am Gluckensteinweg zur Errichtung einer letzten Ruhestätte folgte. 1857 wurde das Gelände geweiht, später mehrfach erweitert und aktiv bis 1964 für Beerdigungen genutzt. 1878 wurde die Kapelle erbaut. Bis dahin fanden Trauerfeiern unter freiem Himmel statt.
Die Kapelle entstand nach Plänen von Louis Jacobi, der sich auch stark für den Bau der Marienkirche engagierte. Vermutlich wurde daher der Plan der Friedhofskapelle mehrfach reduziert, sodass die bereits konzipierte Apsis erst 1989 im Zuge der Sanierung des gesamten Geländes ausgeführt wurde.
Das neogotische Gebäude enthält im linken südlichen Teil den Nachbau des Heiligen Grabs von Jerusalem. Die Grablegung Jesus, als Freske ausgeführt, stammt aus dem Jahr 1929.
Gleichfalls an der Südseite liegt unter der Sakristei der “Ort des Gedenkens für die Opfer der Kriege und Gewalt“, der auch von außen betretbar ist. Ein Kreuz mit Teilen der Mauer, die Deutschland über zwanzig Jahre teilte, führt bis in die Gegenwart der Wiedervereinigung.
Seit 1986 wurde der Katholische Friedhof saniert und instand gesetzt. Heute umfasst er um die 300 Grabstätten, jährlich finden etwa 30 Beerdigungen unterschiedlicher Konfession statt.